Traum: Nachhaltigkeit, Entschleunigung, Schonung der Ressourcen, Slow Food, sanfter Tourismus, Waldluftbaden, landschaftliche Schönheit, kurze Produktionswege, Bioprodukte mit Herkunftsgarantie, Gütesiegel, Genussregionen, E-mobility, Anreise mit Bahn, klima.aktiv … Wirklichkeit: Am Ring zur Rushhour. Links ein Big-Bus-Sightseeing-Monster, rechts auch eines, dazwischen ein schiacher E-Fake-Oldtimer. Nußdorfer Lände, letzte Woche: Gezählte 16 Kreuzfahrtschiffe – gleichzeitig! Die Passagiere müssen über drei andere Schiffe drüberkraxeln bis sie in ihre mit laufenden Motor wartenden Busse einsteigen können. Beim Ablegen eines der Schiffe riecht es ganz grauslich und ein Schaumteppich macht sich auf der Donau breit. Fotos können nachgeliefert werden. Ein einheimischer Radfahrer fährt in Salzburg ungebremst durch eine Touristengruppe. Wieder eine künstlich (die Branche sagt lieber „technisch“) beschneite Schipiste im Oktober und wir stehen in einem Stadion, schauen dort 299 Bäumen beim Sterben zu und eine Leserumfrage einer Bundesländerzeitung bringt das Ergebnis, dass 80 % ihrer Leserinnen und Leser als beste Nachnutzung für die Bäume die Verarbeitung zu Hackschnitzeln sieht. Frage: Wann machen wir Touristiker aus unserer Wirklichkeit wieder Träume?
hotel & touristik
Ausgabe: