Viel wurde in letzter Zeit geschrieben und gemutmaßt über den Verkauf der ÖHT und mancherorts macht sich Weltuntergangsstimmung breit, dass dem Tourismus seine Bank weggenommen wird und alles ganz schlimm wird. Mit einem „Wort aus erster Hand“ darf ich versuchen, alles ins rechte Licht zu rücken.
Also: Tatsache ist, dass sich Unicredit-Bank Austria und Erste Bank schon seit Längerem von ihren ÖHT-Anteilen trennen wollen. Tatsache ist auch, dass sich die Österreichische Kontrollbank – OeKB – für die ÖHT interessiert, weil wir seit Jahren über die „Exportförderung“ in engem geschäftlichen Kontakt stehen und uns daher sehr gut kennen. Jetzt hat man halt die Lösung gefunden, dass die OeKB die Anteile von UCBA und Erste Bank übernimmt – in Summe 68,75 Prozent – und der Raiffeisensektor seine 31,25 Prozent behält. Da die UCBA in der OeKB über diverse Beteiligungen 49,15 Prozent hält und die Erste Bank dort auch mit 13,12 Prozent beteiligt ist, kann man den „Deal“ als Wechsel von direkter in indirekte Beteiligung zweier Großbanken sehen. Das Signing ist am 11. März vollzogen worden, mit einem Closing ist in den nächsten Wochen zu rechnen.
Was aber eigentlich viel wichtiger ist und worüber bislang nicht geschrieben oder gesprochen wurde: An der Leistung, die ÖHT für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft erbringt, ändert sich dadurch ganz genau gar nichts. Es bleibt der idente Förderauftrag des BMNT und die damit verbundene perfekte Zusammenarbeit mit dem Ministerium; es bleiben die bewährten Mitarbeiter – zur Erinnerung: 30 Leut’, die über 1.300 Förderfälle pro Jahr von A(ntrag) bis Z(uzählung) bearbeiten; und es bleiben mein Kollege Martin Hofstetter und ich Geschäftsführer und stellen sicher, dass diese Kontinuität auch im Tagesgeschäft gewährleistet bleibt. Der Tourismus braucht unter den schwierigen Bedingungen auf den Finanzmärkten einen verlässlichen Finanzierungspartner. Da ist auch oder vielleicht gerade in der neuen Eigentümerstruktur sichergestellt. Der Plan T formuliert dazu auch klare Erwartungshaltungen: „… das umfangreiche Branchenwissen und das Serviceangebot der ÖHT sollen dazu genutzt werden, um den Tourismussektor noch besser in Finanzierungsfragen zu unterstützen …“. Wir werden diese Erwartungshaltung erfüllen.