Mit dem neuesten Fitness-Check für die Gastronomie erhalten Betriebe jetzt die Möglichkeit, ihre Betriebsleistung auf den Prüfstand zu stellen und sich entscheidend vom Wettbewerb abzuheben. Der neue ESG-Kennzahlenvergleich soll zudem die nachhaltige Unternehmensentwicklung fördern und messbar machen.
In einer beispiellosen Zusammenarbeit haben Prodinger und Kohl > Partner zusammen mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (OeHT) einen wichtigen Schritt gesetzt, um die heimischen Gastronomiebetriebe in diesen herausfordernden Zeiten zu unterstützen. Nach dem großen Erfolg des Fitness-Checks für die Hotellerie, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Leistung objektiv mit den Mitbewerbern zu vergleichen, steht nun auch der Gastronomiebranche ein ähnliches Tool zur Verfügung.
Der Fitness-Check für die Gastronomie, der nun zum zweiten Mal von der OeHT in Kooperation mit Prodinger und Kohl > Partner veröffentlicht wird, bietet Gastronomiebetrieben – von Haubenlokalen bis hin zu Kaffeehäusern – aktuelle Benchmarks, Analysen und Vergleichswerte. Dieser umfassende Branchenvergleich enthält die neuesten Kennzahlen und basiert auf dem STAHR-Standard (Standard der Abrechnung für Hotels und Restaurants), einem Berichtswesen, das speziell für die Ferienhotellerie und Gastronomie entwickelt wurde.
Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr auf dem Bereich Nachhaltigkeit – insbesondere aufgrund der Einführung neuer ESG-Kennzahlen (Environmental, Social und Governance). Diese Neuerung wird branchenweit von mehreren Institutionen und Stakeholdern mitgetragen. Die ESG-Kriterien sollen die Betriebe bei der grünen Transformation und einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zielgerichtet unterstützen. Zudem soll der einheitliche Benchmark-Vergleich nachhaltige Arbeitsprozesse in der Gastronomie fördern und transparent messbar machen.
Die Branchenanalyse bietet detaillierte Einblicke in die Performance von Gastronomiebetrieben unterschiedlicher Größe, einschließlich Kosten- und Erfolgskennzahlen und Produktivitätsmessungen wie Umsatz pro Sitzplatz, Mitarbeiter je Sitzplatz und Umsatz je Mitarbeiter. Diese Informationen sind nicht nur für Start-ups von unschätzbarem Wert, sondern auch für etablierte Unternehmen, die ihren täglichen Betrieb optimieren möchten. Die bereitgestellten Kennzahlen decken verschiedene operative Bereiche ab, darunter Wareneinsatz, Mitarbeiteraufwand, Energiekosten und operatives Betriebsergebnis. Der Fachverband Gastronomie in der WKÖ als Kooperationspartner versendet den Fitness-Check ebenfalls ans eine Mitgliedsbetriebe.
Durch den Vergleich dieser Kennzahlen können Gastronomen ihre eigene Leistung bewerten und gezielte Verbesserungen vornehmen. Der Fitness Check ist daher eine wichtige Unterstützung für unsere Betriebe, die gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt
Mario Pulker, Fachverbands-Obmann WKO
Der Fitness-Check für Gastronomiebetriebe hat einmal mehr wertvolle Einblicke in die Branche geliefert. Die Ergebnisse des zweiten Durchgangs zeigen deutlich, warum das Interesse an diesem Tool kontinuierlich steigt:
Gastronomiebetriebe erhalten durch die Auswertung nicht nur Zugang zu wichtigen Kennzahlen, sondern auch einen direkten Vergleich mit den Top-Betrieben der Branche. Der neue ESG-Reportingstandard soll zusätzlich dabei helfen, die Branche aktiv bei der grünen Transformation zu unterstützen
Matthias Matzer und Florian Zellmann, OeHT
Weitere Kennzahlen im Blickpunkt
Die Auswertung beinhaltet essenzielle Kennzahlen wie die Eigen- und Fremdkapitalquote, die GOP-Quote (Gross Operating Profit), sowie mehrere Dienstleistungs-Kennzahlen und die durchschnittliche Konsumation pro Gast. Diese Kennzahlen bieten den Betrieben einen ersten Anhaltspunkt zur Standortbestimmung im Wettbewerbsumfeld.
Branchentrends und Erkenntnisse
Die Ergebnisse des zweiten Fitness-Checks offenbaren eindeutige Trends im Jahresvergleich:
- Kleine Gastronomiebetriebe bis 100 Sitzplätze erreichen im Median eine GOP-Quote von rund 16 %. Größere Betriebe erreichen fast 25 %. Einsaison- bzw. Berggastronomiebetriebe erreichen noch bessere Betriebsergebnisse. Hier geht die Kluft im Vergleich zum letzten Betriebscheck noch weiter auseinander.
- Haubenlokale haben prozentual gesehen die geringsten Betriebsergebnisse, welche sich im Jahresvergleich sogar noch verschlechtert haben. Das ist insbesondere besorgniserregend, da diese Kategorie die höchsten Pacht- und Mietzahlungen bedienen muss und über den höchsten Investitionsbedarf verfügt.
- Die Personalkosten lagen im Auswertungszeitraum pro Mitarbeiter bereits zwischen 38.000 und 45.000 €, Tendenz steigend. Beim letzten Fitnesscheck lagen die Personalkosten pro Mitarbeiter noch bei unter 38.000 €.
- Die Personalaufwandsquote beträgt über alle Betriebskategorien hinweg im Median rund 35 %.
- Die Energiekostenquote liegt je nach Betriebsgröße im Median bei 2 bis 3 % und ist im Vergleich nur verhältnismäßig leicht angestiegen.
- Insgesamt konnten die Inflations-bedingten Kostensteigerungen Großteils weitergegeben werden.
Diese Erkenntnisse sind für Gastronomiebetriebe von unschätzbarer Bedeutung, da sie aufzeigen, wo Optimierungspotenziale liegen
Marco Riederer und Thomas Reisenzahn, Prodinger-Geschäftsführer
Ein Instrument für nachhaltigen Erfolg
Der Fitness-Check erweist sich als wichtiges Instrument für die Branche, indem er Betrieben ermöglicht, ihre Performance auf Basis solider Daten zu bewerten und gezielte Verbesserungen anzustreben.
Trotz gestiegener Preise lassen die veränderten Rahmenbedingungen nur noch wenige Gastronomen auch richtig Geld verdienen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den eigenen Zahlen wird zum erfolgsentscheidenden Faktor
Helmut List, Kohl > Partner
Weitere Informationen zum Fitness-Check für die Gastronomie sind unter dem Link „Fitness-Check für die Gastronomie“ verfügbar. Diese Initiative unterstreicht das Engagement von Prodinger, Kohl > Partner sowie der OeHT, die österreichische Gastronomie in ihrer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.
Der Fitness Check 2023 steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
Fitness-Check für die Gastronomie 2024 (pdf, 378,49 kB)