War der erste Tag der Veranstaltungsreihe – Wage zu denken! Auswege aus der KRISE – Innovationen für Resilienz und Nachhaltigkeit im TOURISMUS – noch von idyllischem Herbstwetter geprägt, bestimmte am zweiten Tag ein Adria Tief mit Nieselregen und Nebel das Wetter rund um den Weissensee. Wie auch bereits am ersten Tag, befanden sich unter den Gästen prominente Namen aus Wirtschaft und Politik. Unter den Gästen waren unter anderem der Landeshauptmann Kärntens, Dr. Peter Kaiser sowie Dr. Erhard Juritsch und Frau Mag. Sandra Venus (beide Vorstandsmitglieder des KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds) und Sektionschefin Mag. Ulrike Rauch-Keschmann (BMLRT). Dem Wetter zum Trotz startete der Tourismus- und Freizeitforscher, Mag. Peter Zellmann, mit einem Impulsvortrag in den Vormittag. Der Tourismusexperte ging darauf ein, wie Krisensignale für die Tourismuswirtschaft zu erkennen sind, ob man sich in Zukunft auf solche oder ähnliche Szenarien besser vorbereiten kann und verdeutlichte, dass Kundenzufriedenheit und Gastgebergesinnung noch immer unterschätzte Parameter in Bezug auf nachhaltigen Erfolg sind. Der Vortrag weichte thematisch bewusst von der rein betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise ab und sollte praxisnahe Denkanstöße liefern. Neben Kernbotschaften, dass die volks- und regionalwirtschaftliche Bedeutung und der Wertschöpfungsmotor Tourismus noch immer unterschätzt werden und Checklisten der Vergangenheit angehören, verwies der Zukunftsforscher auch darauf, dass die personenbezogenen Dienstleistung zukünftig ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Tourismusbranche darstellt und das Destinationsmanager mehr als bisher üblich an der Angebotserstellung mitarbeiten bzw. sich dafür verantwortlich fühlen sollen. Nach ausführlicheren Diskussionen im Plenum, einer Reflexion der bisherigen Vortragsinhalte und gestärkt nach dem Lunch widmeten sich der Generaldirektor der ÖHT, Mag. Wolfgang Kleemann und die Nachhaltigkeitsbeauftragte der OeKB, Mag. Nastassja Cernko in einem gemeinsamen Vortrag dem Thema des nachhaltigen Tourismus. Hauptaugenmerk wurde dabei auf Chancen, Risiken und Finanzierungsfragen rund um nachhaltige Investitionen im Tourismus gelegt. Der mit Leib und Seele seit vielen Jahrzehnten im Tourismus aktive Tourismusprofi und Generaldirektor der ÖHT, bekräftigte einmal mehr den überaus hohen regionalen Wertschöpfungseffekt von touristischen Investitionen – Stichwort: 60% der Gesamtinvestitionskosten werden im Umkreis von 60 Kilometern wertschöpfungswirksam. Ziel der zukünftigen Förderpolitik soll sein, deutlich mehr Finanzmittel in umweltfreundliche Investitionen zu lenken und Umwelt- und Klimaschutz in allen Sektoren der Tourismuswirtschaft zu etablieren. Neben einer Erörterung der globalen Entwicklungen im Zusammenhang mit Sustainability lieferte der Vortrag eine Reflexion der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit und der finanziellen Aspekte. Dabei wurden konkrete Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten im Zusammenhang mit nachhaltiger Tourismusfinanzierung aufgezeigt und dem interessierten Publikum praxisnahe nähergebracht. Die klare Message von beiden Vortragenden zog sich wie ein roter durch die gesamte Präsentation: „Wandel passiert! Wollen wir ihn gestalten oder einfach vorbeiziehen lassen?“.
Abgerundet wurde der Vortrag mit einer tollen Neuigkeit für die Tourismusbranche. Sektionschefin Mag. Ulrike Rauch-Keschmann reiste mit einer Überraschung an den Weissensee und stellte gemeinsam mit Mag. Wolfgang Kleemann die mit insgesamt EUR 1.000.000 dotierte Leuchtturmförderung 2020 – Nachhaltigkeit und Resilienz im Tourismus – vor. Dabei werden Projekte die sich mit der Frage beschäftigen, wie sie ihren Betrieb oder die gesamte Region widerstandsfähiger machen können, mit bis zu EUR 200.000 Barzuschüssen belohnt. Sämtliche Informationen zur Leuchtturmförderung 2020 finden Sie demnächst auf unserer Website!