Wohl kaum ein Thema hat die Coronakrise bisher so schadlos überstanden wie die „Nachhaltigkeit“. In meinem Empfinden sind jene Unternehmen, die quasi schon immer auf dieses für Österreich so wichtige und spannende Thema gesetzt haben auch jene, die weniger unter der Krise leiden als andere. Das Biokisterl ist nur ein Beispiel, aber auch das, was die Reitbauer dazu getan haben und tun, ist vorbildlich und belohnt mit eben genau KEINEN Umsatz- und Ertragseinbrüchen. Es wundert daher auch nicht, dass in Richtung Nachhaltigkeit auch neue Konzepte entwickelt, erprobt und angeboten werden. Da gibt´s ein sehr schönes Hotel – also „schön“ im Sinne dessen, was Sir Terence Conran mit „you hate the look, but the guests will like it“ umschrieben hat. Dieses Hotel also kreiert etwas, das ich persönlich ganz toll finde. Einen Perma-Kultur-Garten. Riesengroß – mit allen Kräutern, die man sich nur vorstellen (und wünschen) kann, mit essbaren Blumen und halt insgesamt einfach super. Natürlich aber MUSS so eine botanische Vielfalt auch in die hauseigene Küche Einzug halten! Und daraus wird dann das Signature-Dish des Hauses: Gemüse und essbare Blumen aus dem Permagarten mit … Ja: Jakobsmuschel. Jahreszeitlich bedingt wird das keine sein, die aus der vergleichsweise nahen Adria kommt, sondern sie wird ein Tiefkühlprodukt im besten Fall aus Frankreich, im schlechtesten aus Vietnam sein.
WARUM DENN BITTE? Es gibt so geniale Fischzüchter in der Umgebung – sagenhafte Saiblinge, bio-gezüchtet und ohne ohne Antibiotika aufgezogen, wunderbare Forellen, Reinanken und und und. Es fiele dann leichter, an die NAchhaltigkeitsorientierung des Hotels zu glauben. Aber trotzdem: Die Richtung stimmt!