Die von der ÖHT finanzierten und geförderten Beherbergungsunternehmen haben sich 2018 in wirtschaftlicher Hinsicht weiter positiv entwickelt – ein erfreulicher Trend, der nunmehr bereits seit einigen Jahren beobachtbar ist. Mit der ÖHT haben das BMNT, die Österreichische Nationalbank, die Statistik Austria, viele Forschungseinheiten, Unternehmensberater, vor allem aber die Tourismusbranche selbst einen ganz wichtigen Branchenmonitor. Keine andere Institution verfügt über mehr betriebswirtschaftliche Daten über den österreichischen Tourismus.
Entschuldungsdauer
Die fiktive Entschuldungsdauer in Jahren hat sich in der gehobenen Qualitätshotellerie von etwa 13 Jahren im Jahr 2009 auf aktuell elf Jahre deutlich verkürzt, und das obwohl kräftig investiert wurde. Das Anlagevermögen hat sich im Schnitt (bereinigt um die jährliche Inflation) absolut um rund eine halbe Million Euro innerhalb der letzten zehn Jahre erhöht. 3*-Hotelbetriebe benötigen für die Tilgung ihrer Verbindlichkeiten aktuell im Median nur mehr knapp zehn statt 14 Jahre (2009) und haben das Anlagevermögen um etwa EUR 600 Tsd. aufgebaut. Gemessen am Anlagevermögen haben demnach die 3*-Hotelbetriebe intensiver in ihre Ausstattung und Qualität investiert als die 4/5*-Kategorie.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote der höher kategorisierten Qualitätshotellerie (4* / 4*S und 5*) konnte 2018 nicht weiter gestärkt werden und liegt aktuell stabil bei einem guten Wert von 12,6%. Zum Vergleich: 2009 lag dieser Wert im Schnitt bei nur 7,2%. Gerade bei dieser Kennzahl werden bei fortschreitender Anzahl an ausgewerteten Jahresabschlüssen aber noch Korrekturen nach unten zu erwarten sein.
Deutlicher zeigt sich die Verbesserung bei den von ÖHT finanzierten 3*-Hotelbetrieben. Ihre EK-Quote lag 2009 noch im negativen Bereich und zehn Jahre später konnte vorläufig der hohe Wert von 18% erreicht werden .
Mag. Wolfgang Kleemann, Generaldirektor der ÖHT
Im Schnitt kann ein österreichischer Hotelbetrieb der 4/5*-Kategorisierung einen Gesamtumsatz je Zimmer von rund EUR 44.000 erreichen. Die Benchmarking – Messlatte liegt dabei wesentlich höher: Die besten im Vergleichssample erreichen hier Werte von etwa EUR 62.000. Die Umsatzentwicklung konnte übrigens der Inflationsentwicklung standhalten. Der Umsatz je Zimmer ist inflationsbereinigt innerhalb von zehn Jahren um etwa 13% angestiegen. 3*-Hotelbetriebe erwirtschaften aktuell einen Umsatz je Zimmer von rund EUR 30.000 und konnten innerhalb der letzten zehn Jahre das Umsatzniveau ebenfalls ausweiten. Bei allen Zuwachsraten im Umsatzbereich ist es aber auch ein Faktum, dass die in der österreichischen Hotellerie (auch in Spitzenbetrieben) erzielten durchschnittlichen Nächtigungserlöse im internationalen Vergleich nachhinken. Aktuell werden von der 4/5*-Hotellerie durchschnittliche Nächtigungserlöse von lediglich rund EUR 70 netto erzielt. Inflationsbereinigt zeigt sich hier seit Jahren eine Stagnation des Wertes und damit eine der wesentlichsten Herausforderungen der Hotellerie: Der Kampf um die Preisdurchsetzung.