Wie in vielen anderen Branchen, stellt das Thema Betriebsübergabe auch für den Tourismus eine große Herausforderung dar.
Wir erleben gerade, dass die bereits lange vor der Covid-19 Pandemie bekannten Problemstellungen, durch die neuerliche Ausnahmesituation wieder stärker in den Vordergrund rücken. Der Schatten, den die branchenweit niedrige Eigenkapitalausstattung und die oftmals angeschlagenen Bilanzbilder von Tourismusunternehmen auf die Zukunft wirft, wird länger.
Florian Zellmann, Prokurist und Leitung Kredit- & Haftungsprüfung
Denn dadurch fehlt den Jungunternehmern von morgen bei innerfamiliären Betriebsübergaben das wirtschaftliche Fundament, auf dem sie langfristig erfolgreich aufbauen können, speziell in strukturschwachen Regionen. Oft fehlt bei der nachfolgenden Generation auch das Interesse an der Weiterführung des Betriebes, sodass die Immobilien verkauft oder in andere Projekte umgewandelt werden.
Dieser Entwicklung muss auf vielen Ebenen entgegengewirkt werden, wenn das Rückgrat des heimischen Tourismus, die eigentümergeführten Klein- und Mittelbetriebe, nicht verloren gehen sollen. Förderungen im Form von Risikoübernahmen des Bundes können speziell in der Anfangsphase der Selbständigkeit nach einer Betriebsübernahme einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, auf den Betriebskonzepten der Vorgenerationen aufzubauen und eigene, innovative und zukunftsorientierte Ideen umzusetzen. Insbesondere dann, wenn die Risikoübernahme durch Banken aufgrund verschiedenster Regulatorien und des im Vergleich zu anderen Branchen schlechteren Umsatz-zu-Schulden-Verhältnisses zukünftig nicht einfacher wird.
Ohne gesicherte Betriebsübergaben rücken mittel- bis langfristig die Themen Digitalisierung, Fachkräftemangel oder Nachhaltigkeit rasch in den Hintergrund – denn dann fehlt dem Tourismus sein wichtigster Baustein: Mutige und innovative Unternehmerinnen und Unternehmer.
Matthias Matzer, Geschäftsführer
Nähere Informationen zur neuen Jungunternehmerförderung finden Sie hier und zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten informieren Sie gerne unsere Förderberaterinnen und -berater.